Markant war die unverändert starke Ausdruckskraft der über 100 Jahre alten Stadtvilla, der sich Architekt und Bauherrenschaft respektvoll näherten. Die 1893 erbaute Villa wurde in den Jahren 2016 - 2017 totalsaniert und umgebaut.

Schnell stand fest: Die Grundstruktur und die erhaltenswerte Bausubstanz galt es so weit wie möglich zu bewahren. Ausschließlich mit sensiblen Eingriffen wurde das Haus individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner – eine vierköpfige Familie – zugeschnitten und an die Standards modernen Wohnens angepasst. Der Grundriss mit 300 qm Wohn- und Nutzfläche blieb nahezu unverändert, aber die Funktionen der Räume wurde neuen Nutzungen zugeführt. So entstanden neue und harmonischere Raumfolgen sowie spannungsreiche Sichtachsen. 

Mit einem ca. 70 qm großen Wohnbereich, der sich im Erdgeschoss auf drei hintereinander liegende Räume verteilt und nach unterschiedlichen Nutzungen für Wohnen, Essen und Kochen unterteilt ist, erhielt die Familie einen neuen großzügigen Lebensmittelpunkt. Hierbei entstand eine neue Sichtachse, die von der umgebauten zentralen Holztreppe aus über den Essbereich und den Wintergarten mit einladender Leseecke durch ein elliptisches Fenster einen wunderschönen Blick direkt auf den Möllner See ermöglicht. Gleichzeitig lässt sich diese Sichtachse durch das Schließen von Türen jederzeit wieder unterbrechen, was zu kleineren Räumen mit einem ganz anderen Erlebniswert führt. So können die Raumproportionen und –situationen sowie Lichtverhältnisse mit minimalen Eingriffen an individuelle Lebenssituationen, sich wiederholend im ganzen Haus, angepasst werden.

Standort
Mölln
Jahr
2016-2017
Bauherr
Privat
Photograph
Philip Glaser
Bild
Bild
Bild
Bild